Mountainbike Marathon in Bullau

…eine lieb gewordene Tradition

Normalerweise macht es in meinem aktuellen Trainingszustand keinen Sinn ein Rennen zu fahren. Dafür war ich diese Saison einfach zu selten mit dem Rad unterwegs. Wäre es auch irgendein Rennen am Sonntag, den 11. August 2013 gewesen, wäre ich dieses mit Sicherheit nicht gefahren. Doch es stand der Bullau Bike Marathon vor der Haustür. Bullau ist für mich zu einem „Muss“ geworden, denn die erste Austragung auf dem Odenwälder Höhenplateau war auch für mich mein erstes MTB Rennen in meinem Leben überhaupt. Seitdem bin ich jedes Jahr in Bullau mitgefahren.

Somit wollte ich auch 2013 mit dieser mittlerweile lieb gewordenen Tradition nicht brechen, Trainingsrückstand hin oder her. Nur eines war im Vorfeld ausgeschlossen: ein Start auf der Langstrecke, auf der ich die letzten beiden Jahre unterwegs war. Die erstmals angebotene Kurzstrecke mit 23km kam mir dieses Jahr sehr entgegen und ich beschloss auch auf dieser zu starten und mich auch von niemanden umstimmen zu lassen. Eigentlich wäre am Sonntagmorgen auch alles wie geplant abgelaufen, wäre da nicht mein ehemaliger Transalp Partner gewesen, der darauf beharrte, dass ich mit ihm die Mittelstrecke über 46km fahren sollte. Ich hatte mich bereits mental auf die 23km eingestellt, doch bei der Nachmeldung wurde mir bereits Arbeit abgenommen und mein Mitfahrer machte höchstpersönlich das Kreuzchen für die 46km Runde. Und somit war ich auch schon angemeldet. Zum Glück hatte ich sicherheitshalber noch eine zweite Trinkflasche eingepackt. Über die 45km Distanz konnte unser Teamkollege Martin nur schmunzeln, der sich selbstverständlich wie jedes Jahr in Bullau für die Langstrecke über 75 kräftezerrende Kilometer anmeldete.

Start war pünktlich um halb zehn. Auf der 45km starteten die meisten Biker, nicht zuletzt, da diese Strecke für die Rosbacher-Cup-Wertung zählte. Somit war hier auch die Konkurrenz am Größten. Und das merkte man bereits auf den ersten Metern. Mit enormem Tempo ging es durch das Dorf und in den ersten längeren Anstieg, wo sich das Feld sortierte. Ich fuhr mit meinem Transalp Kollegen zusammen. Das hohe Tempo wurde beigehalten und so stand nach einer Stunde auch entsprechend ein 23er Schnitt auf dem Tacho. Als sich die Strecke teilte und die „Kurzstreckler“ das Ziel bereits vor Augen hatten, warf ich meinem Kollegen nur einen „bösen“ Blick zu, da ich merkte, dass die Beine bereits schwerer wurden und ich gerne den Kurzstrecklern hinterher gefahren wäre, anstatt den Trail ins Euterbachtal, in dem ich meine Luftpumpe verlor und kurz anhalten musste. Anschließend stand der berühmt berüchtigte „Wildsausteig“ bevor, der seinem Namen alle Ehre macht. Im vorletzten Trail verlor ich nochmals meine Luftpumpe und musste wieder kurz umdrehen, was zusätzlich Zeit und Kraft kostete. Bei dieser Aktion verlor ich auch meinen Mitfahrer und fuhr die letzten Kilometer alleine bis ins Ziel, welches ich nach 2h 8min, kräftemäßig vollkommen am Ende, erreichte. Martin finishte die 75km mit einer starken Zeit von 4h 9min und stellte erneut unter Beweis, dass er ein Langstrecken Experte ist.

Bereits zum fünften Mal fand der Bullau Bike Marathon statt. Wenn ich die erste Austragung mit der Jüngsten vergleiche, liegen Welten dazwischen. Bullau präsentierte sich als professionelles, aber zeitgleich familiäres Rennen mit einer top präparierten Strecke und einer super Organisation.

Natürlich steht Bullau für nächstes Jahr wieder im Rennkalender, denn wer bricht schon gerne mit lieb gewordenen Traditionen und schlimmer als diese Jahr kann es gar nicht mehr werden.

 

Ergebnisse:

Langstrecke:
Martin: 4h09min Platz AK: 8.

Mittelstrecke:
Dennis: 2h08min Platz AK: 14.